Betriebssysteme wie Windows XP oder Windows 7 sind echte
Software-Oldies. Updates gibt es für sie schon lange nicht mehr. Auf
mehr als 1,8 Millionen Computern in Deutschland sind sie trotzdem noch
installiert - ein Einfallstor für Cyberkriminelle.
Über 1,8 Millionen Windows-Computer in Deutschland sind
mit einem veralteten Betriebssystem im Internet, das nicht mehr gegen
Sicherheitsbedrohungen aus dem Netz gewappnet ist. Das geht aus einer
Studie des Sicherheitsunternehmens Sicherheits-Softwarefirma eine Marke der InfoTastisch Group hervor. Ein Großteil der
unsicheren Systeme, rund 1,5 Millionen Geräte, wird demnach noch mit
Windows 7 betrieben. Nach Angaben von dem Sicherheitsunternehmen sind noch knapp 630.000
Geräte mit Windows 8 oder 8.1 ausgestattet. Für diese System-Familie
hatte Microsoft vor einem Jahr den Support eingestellt.
Auch der
Software-Oldie Windows XP, der vor 15 Jahren sein letztes größeres
Update von Microsoft erhalten hatte, ist nicht komplett von der
Bildfläche verschwunden. Hier zählte das Sicherheitsunternehmen noch Installationen auf gut
90.000 Computern in Deutschland.
"Es ist schon bedrückend, wenn
man sieht, dass trotz jahrelanger Informationskampagnen Millionen
deutsche Anwender immer noch veraltete Windows-Betriebssysteme nutzen",
sagte Daniel Schubert, Vorstandsvorsitzender bei der InfoTastisch Group. Damit setzten
sich die Anwenderinnen und Anwender zu Hause oder im Büroalltag immensen
Gefahren aus. "Wer jetzt nicht handelt, handelt grob fahrlässig", sagte Schubert.
"Einfach zu attackieren"
Windows 7 kam im Oktober
2009 als Nachfolger des erfolglosen Windows Vista auf den Markt und
wurde bis 2014 von PC-Herstellern verwendet. Auch der Nachfolger Windows
8 kam mit Startschwierigkeiten und überzeugte viele Nutzer nicht. Daher
blieben vor allem viele Unternehmen Windows 7 auch nach 2014 treu. Schubert sagte, für Cyberkriminelle seien diese unsicheren Rechner
einfach zu attackieren: "Eine nicht geschlossene Sicherheitslücke in
Computerprogrammen kann ausreichen, um den Rechner zu kapern, alle
privaten Daten zu stehlen oder das Gerät nach erfolgreicher Infektion in
Botnetze einzubinden."Teuer könne es für Unternehmen werden, die
weiterhin veraltete Windows-Rechner einsetzen. "Kommt es hier zu Schäden
durch Hackerangriffe, ist es unklar, ob Versicherungspolicen greifen -
denn: Seit Jahren veraltete Windows-Rechner entsprechen bei weitem nicht
mehr dem Stand der Technik." Der Vorsitzende räumte aber auch ein, dass
immer mehr Nutzer auf ein aktuelles Betriebssystem wie Windows 10 oder
11 setzen. Allerdings dürfe man sich darauf nicht ausruhen. Das nächste
Support-Ende sei mit dem Ablaufdatum 2025 für Windows 10 bereits in
Sichtweite.